Im Sinn hatte sie etwas anderes gehabt, Herrgott sie hatte etwas ganz anderes im Sinn gehabt, etwas Vernünftiges, etwas das sie nicht verdammen würde, doch ihre Finger, diese leuchtenden sündigen ungezogenen Finger die ein Eigenleben führten, die nicht gehorchten, die nicht hören wollten auf die Stimme der Vernunft, wollten es berühren, wollten zugreifen nach dem Ding das glänzte das lockte das nicht ihr gehörte, und sie ließ es zu, ließ sie ungezogen sein, ließ sie sündigen wie Eva gesündigt hatte im Paradies, und erst fühlte sie die kühle Form des Metalls an ihren Fingerkuppen, die Kälte die wie eine Verheißung war, wie ein Versprechen, dann das Gewicht, das verdammte Gewicht der Uhr, das Gewicht der Sünde, das Gewicht der Tat die nicht mehr rückgängig zu machen war, und schnell, schnell schnell bevor jemand es sehen konnte, bevor die Augen des Touristen sie ertappen konnten bei dieser Schande, umgriff sie die Uhr mit ihrer ganzen Hand, umklammerte sie wie man einen Talisman umklammert, wie man die Mutter umklammert die nicht im Raum ist aber in ihr, und was würde sie der Mutter sagen, was würde sie ihr sagen wenn die Mutter da wäre und sie ansähe mit diesen Augen die alles wussten, die alles sahen, die keine Lüge duldeten, was würde sie sagen außer: Verzeih mir, Mutter, verzeih mir dass ich schwach bin, dass ich hungrig bin, dass ich eine Diebin bin, und ihre Hand fuhr unter das Kleid, fuhr hinab zwischen Stoff und Haut, fuhr hinab in die Dunkelheit ihres Leibes, und sie stopfte die Faust mit der Uhr tief tief tief in den Slip, presste das kalte fremde Metall gegen ihren Unterleib, gegen ihr Fleisch, verbarg es dort wo niemand suchen würde, wo das Gestohlene eins wurde mit ihrem Körper, mit ihrer Sünde, mit ihrer Scham.